Epochenporträt im kulturgeschichtlichen Kontext (I): Das Mittelalter
Mit einer Gesamtdauer von etwa eintausend Jahren ist das sogenannte "Mittelalter" nach der Antike die mit Abstand umfangreichste Epoche der europäischen Geschichte. In diesem Zeitraum haben sich tiefgreifende Veränderungen ereignet, ausgelöst durch eine sich ständig weiterentwickelnde Gesellschaft. Dabei kommt es auch zum Wandel im Kulturbetrieb, der sich in allen Bereichen der Kunst äußert. Waren es im frühen Mittelalter in erster Linie die Klöster, die im Zuge der Christianisierung zu kulturellen Zentren wurden, so war diesbezüglich im Hochmittelalter der Adel an den Höfen tonangebend, abgelöst schließlich vom Bürgertum, das im Spätmittelalter an der Schwelle zur Neuzeit das städtische Leben entscheidend mitprägte.
In den folgenden Semestern soll in chronologischer Folge jeweils das Porträt einer Epoche vorgestellt werden, um so die wesentlichen Zusammenhänge und Entwicklungen innerhalb der Kulturgeschichte aufzuzeigen. Dabei geht es zentral um die jeweils typischen Besonderheiten und das inhaltliche Zusammenspiel der wesentlichen Kunstformen (Literatur, Kunst, Musik) im gesamthistorischen Kontext.